Exportgarantie.wissen

Österreichs Exportwirtschaft: Ein Motor des Erfolgs

Österreich gehört zu den Top 10 Exportnationen weltweit – eine beeindruckende Leistung für ein vergleichsweise kleines Land! Mehr als 50 % der heimischen Wirtschaftsleistung stammen aus Exporten, und österreichische Unternehmen beliefern Kunden in über 200 Ländern.

Doch Exporte bedeuten nicht nur Warenströme – sie sichern auch Wohlstand und Arbeitsplätze. Rund 1,2 Millionen Menschen in Österreich hängen direkt oder indirekt von der Exportwirtschaft ab. Ohne den Export gäbe es weniger Wachstum, weniger Innovation und weniger Chancen auf den internationalen Märkten.

Sicherheit für Exporteure: Die Exportgarantie

Der weltweite Handel birgt Risiken – von finanziellen Unsicherheiten bis hin zu politischen Unruhen. Damit österreichische Unternehmen dennoch sicher in schwierige Märkte exportieren können, übernimmt die Österreichische Kontrollbank (OeKB) im Auftrag der Republik Österreich Exportgarantien und Exporthaftungen.

Diese Absicherungen schützen Exporteure vor möglichen Gefahren wie:

Finanzielle Risiken

  • Zahlungsausfall (Nichterfüllung des Käufers)
  • Zahlungsausfall durch Insolvenz des Geschäftspartners
  • Vertragsrücktritt des Geschäftspartners

Politische Risiken

  • Krieg oder Unruhen im Abnehmerland
  • Sanktionen oder Embargos
  • Behördliche Einschränkungen des freien Devisenverkehrs

Exportabsicherung in sicheren und schwierigen Märkten

Ein großer Teil der österreichischen Exporte geht in EU-Staaten sowie in sichere OECD-Länder wie Australien, Kanada, Japan oder die USA. In diesen Märkten sind politische und finanzielle Risiken überschaubar. Daher werden kurzfristige Geschäfte dort durch Kreditversicherungspolizzen abgesichert.

Anders sieht es in wirtschaftlich oder politisch instabilen Ländern aus. Hier kommt die Exportgarantie G1 ins Spiel. Sie schützt Exporteure, wenn sie mittel- oder langfristige Geschäfte – oder sogar kurzfristige Deals – in herausfordernden Märkten tätigen.

Voraussetzungen für die Exportgarantie G1

✔ Mindestens 50 % österreichische Wertschöpfung im Produkt
✔ Einhaltung von Umwelt- und Menschenrechtsstandards
✔ Beachtung der OECD-Antikorruptionsrichtlinien

Deckungsquoten der Exportgarantie

Die Deckungsquote gibt an, wie viel Prozent eines möglichen Schadens durch die Exportgarantie übernommen werden.

  • Politische Risiken werden in der Regel zu 100 % gedeckt
  • Wirtschaftliche Risiken (z. B. Zahlungsausfälle) können je nach Bonität des Abnehmers und Art der Absicherung bis zu 98 % gedeckt werden

Kosten der Exportgarantie G1

Für die Inanspruchnahme der Exportgarantie G1 fallen eine Bearbeitungsgebühr und ein Garantieentgelt als Kosten an:

Bearbeitungsgebühr

  • 0,1 % des beantragten Deckungswertes
  • Mindestens 10 Euro, höchstens 720 Euro

Garantieentgelt

  • Hängt von mehreren Faktoren ab, darunter:
    • Abnehmerland und Bonität des Käufers
    • Risikodauer (Produktions- und Kreditlaufzeit)
    • Gesamthöhe der Versicherungssumme
    • Einstufung des Landes in eine Risikokategorie (0 bis 7) – je höher das Risiko, desto höher der zu zahlende Prozentsatz
  • Das Garantieentgelt wird für die gesamte Vertragslaufzeit festgelegt.
  • Ein Prämienrechner für eine individuelle Berechnung ist auf der OeKB-Website verfügbar.

Warum Exportgarantien so wichtig sind

Dank der Exportgarantien der ÖeKB können österreichische Unternehmen selbst in schwierigen Märkten sicher agieren. Das reduziert finanzielle Risiken, stärkt den internationalen Handel und trägt zur Stabilität der österreichischen Wirtschaft bei.

Kurz gesagt: Ohne Exportgarantien wäre der weltweite Handel für viele Unternehmen ein riskantes Spiel. Mit ihnen wird er zu einer kalkulierbaren Wachstumschance.